und nichts zu müssen!
Sich hin und wieder eine malerische Spielstunde zu gönnen, tut gut und macht einfach Freude.
Ich benutze dabei oft auch mal andere Malutensilien, anstelle von Pinseln und Stiften.
Mit einer Gabel, einem Stöckchen, einer Feder kann man super experimentieren und sie eignen sich besonders, um in noch feuchte Farben Linien und Muster hineinzumalen und -zukratzen.
Beim intuitiven Malen kommt das Übereinandermalen mehrerer Farbschichten ziemlich oft vor.
Das was uns bewegt ist oftmals vielschichtig und so passiert es, dass ein Teil der Farbe wieder abgekratzt und mehrmals übermalt werden will.
Mich erinnert das auch ein bisschen an den Kunstunterricht in der 5. oder 6. Klasse.
Da sollten wir zunächst mit bunten Wachsmalstiften ein Blatt Papier bemalen, um es danach mit einem schwarzen Wachsmalstift nochmals zu übermalen.
In die obere schwarze Schicht konnte man dann mit dem extra Kratzer, der mit in der Stifteverpackung lag, verschiedene Muster hineinritzen, so dass die bunten Farben wieder hervorblitzten. Das mochte ich sehr, weil dabei so unterschiedlich farbige Linien und Flächen zum Vorschein kamen.
Das Malen mit den festen, wenig geschmeidigen Stiften, empfand ich allerdings auch ziemlich mühsam und die Farbschicht war nicht dick genug, so dass man sehr schnell auf dem dünnen Zeichenblockpapier “landete”.
Heute nutze ich für vielschichtiges Malen lieber Schultemperafarben, die man leicht mit dem Pinsel oder den Händen auftragen kann und ….



… die sich leicht von den noch feuchten Farbschichten wieder abschaben, – kratzen oder einfach verwischen lassen. Dabei blitzen die darunterliegenden Farbschichten oder Muster mehr oder weniger deutlich hervor.
Wie im richtigen Leben.
Gerne benutze ich auch einen Bleistift, mit dem es sich wunderbar in der noch feuchten Farbe herumkritzeln lässt. Und das Ende eines Zahnseidesticks bringt andere interessante Muster hervor 🙂
Nach einem solchen Farbflow, lasse ich mir gerne ein bisschen Zeit zum Betrachten und manchmal entdecke ich eine Ecke, die mir besonders gefällt.
Mit einem leeren Passepartout gehe ich auf Spurensuche, indem ich es über dem Bild hin- und herbewege. Das ist einfacher, weil der innere Rahmen das Auge fokussiert und nichts ablenkt.
Beim Anschauen komme ich dann auch von der spielerisch-intuitiven Ebene, wieder in den Bereich, in dem ich bewusst auswähle und mir überlege, ob und was vielleicht zueinander passen könnte.


Nachdem ich vor kurzem ein Passepartout mit Tusche und Wasser bemalt habe, kam es, dass ich mich an den Bildausschnitt erinnert habe, der schon im Winter entstanden war.
Vielleicht passte der Schnipsel ja zum Passepartout … .




Für das Passepartout hatte ich mit einem Tintenfüller Linien gezogen, ohne die leere Fläche in der Mitte auszulassen. Dafür habe ich ein Blatt Papier untergelegt und die Linien danach mit Wasser nachgespurt.
Ich war überrascht, wie sich die Farbe der Tusche durch das Wasser änderte, von schwarz zu grau wurde und manchmal bläulich schimmerte.
Nach und nach kamen kleine Flächen, Punkte und Linien hinzu und ich freute mich über deren Ausdruckskraft auf dem weißen Untergrund und die Freude am Spiel, die beide zusammengeführt hat.

Damit wünsche ich allen bunte Vielfalt und spielerische Oster-Grüße 🙂