Über Monster

Veröffentlicht am 4. August 2019

Gestern sind wir aus dem Urlaub zurückgekommen.
Schon während der Rückfahrt hat es angefangen sich in mir zu regen: Mein Perfektions-Monster.
Schnell hatte ich eine lange Liste von Dingen, die SOFORT und am besten alle auf einmal zu erledigen sind.
Ich weiß, da hilft mir nur eines, dass ich Zeit für mich habe, um innerlich still zu werden, die Farben fließen zu lassen, um mich darauf zu besinnen, was wirklich wichtig ist.
Auch dem zuhören, was mir dieses kleine Monster zu erzählen hat.
Meistens fangen seine Sätze mit “Du musst …” und “Du sollst … ” an. Manchmal ist das auch angebracht, denn nicht immer habe ich eine Wahl und ich muss Dinge tun, die ich nicht so gerne mag.
Und doch verkennen wir oft, welche riesengroßen Entscheidungsräume wir haben. Dass wir Dinge ganz anders oder gar nicht bzw. zu einem anderen Zeitpunkt machen können.

Wenn wir kreativ werden, laden wir unsere innere Schöpferkraft ein.
Und so geht mir das heute auch. Während ich male, kritzle, vor mich hin schnippele und kleine Farbinseln aufklebe, ordnet sich alles von alleine.
Neue Ideen, Perspektiven, Erkenntnisse werden sichtbar.
Für heute bedeutet das, dass ich mich für Freude anstelle von Perfektion entscheide.


Ich nehme mir die Zeit zum Ankommen, freue mich über den Austausch mit Freunden, die in unserer Abwesenheit die Jurten und den Ort behütet haben. Bin dankbar.
Eine Ladung Wäsche kommt noch in die Maschine, der Rest hat Zeit.

Wir alle tragen das ein oder andere Monster in uns. Oft empfinden wir sie als lästig und wollen sie loswerden. Allen gemeinsam ist: Sie wollen Aufmerksamkeit.
Schauen wir sie liebevoll an, verlieren sie ihre Macht und machen Platz für neue kreative Räume in uns.
Manchmal sind die Vorstellungen darüber, was sich da möglicherweise Seltsames im eigenen Inneren verbirgt, bedrohlich und doch sind wir im Inneren auf unsere ganz eigene Weise perfekt.
Ja, es gibt ein paar wirklich beängstigende Gestalten auf dieser Erde.
Ich bin ganz sicher, wenn Du auf dieser Seite gelandet bist, gehörst Du ganz sicher nicht dazu.

Herzlich,
Andrea