Eigentlich hatte ich nur so ein bisschen vor mich hingekritzelt, einen Woody – ganz locker in der Hand – übers Papier gleiten lassen. Die Augen eher mit Blick aus dem Fenster, als auf dem Papier. Einfach selbstvergessen, nix tun, Gedanken kommen und gehen lassen … 😊
Und schwups, auf einmal diese vielen leeren Räume und die Lust und Vorfreude etwas Neues zu schaffen. Ich mag dieses Gefühl der Selbstvergessenheit genauso wie die kreative Lebendigkeit. Letzteres ist wie ein kleines Abenteuer und es ist wunderbar, risikolos etwas ausprobieren zu dürfen, Wandlungen zu vollziehen, einfach der Intuition zu folgen.
Es geht nicht mit jedem Bild und jedem Material gleich.
Außerdem hat es etwas damit zu tun, wie männlich zielorientiert wir sind und wie wichtig uns das Ergebnis ist. Manchmal scheint etwas in unserer Vorstellung so wichtig zu sein, dass wir glauben, es alleine durch unseren Willen herbeizwingen zu können.
Wir strengen uns an, kämpfen, geben alles und verlieren dabei den Kontakt zu unserer weiblichen Intuition und unserer Freude. Tatsächlich gibt es Dinge, die unseren inneren Mann fordern, die uns Zielstrebigkeit, Beharrlichkeit und Willensstärke abverlangen.
Es ist nur gut, wenn wir uns darüber bewusst sind, bei welchen Gelegenheiten solche Anstrengungen wirklich Sinn machen UND vorallem wann wir sie nicht brauchen. Manchmal bin ich auch heute noch in meinem Hamsterrad, will mit dem Kopf durch die Wand, mir selbst oder manchmal auch anderen etwas beweisen. Es wird nichts und fühlt sich nicht gut an, wenn das Herz, meine Gefühle und damit auch die Freude, nicht mit dabei sein dürfen.
Es ist gut Freiräume zu haben, in denen wir uns selbst spüren dürfen, wo wir spielen, ausprobieren und “Fehler” machen dürfen. Außerdem ist es eine heilsame Erfahrung entspannt auch vermeintlich Unperfektes zu umarmen.
Menschen können nicht unablässig Ziele verfolgen, wir brauchen den Rückzug auf uns selbst und einfach so Sein.
Gerade dann, wenn wir es am wenigsten erwarten und erhoffen, wenn wir am wenigsten tun, werden wir am großzügigsten beschenkt.
Mit diesem kunterbunten Bild ging es mir so, weil ich so gar kein Ergebnis im Kopf hatte.
So durfte es innerhalb von ein paar Tagen, in denen ich immer mal wieder ein bisschen daran gemalt habe, einfach so werden, wie es wollte: Ein freudiges, selbstgemachtes buntes Kritzel-Ausmalbild.
Ich habe richtig dick die Farbe aufgebracht, manchmal auch zwei Farben übereinander. Danach habe ich die Übergänge zwischen den einzelnen Farben mit den Finger verschmiert und zuletzt alles mit ein paar Bleistiftkritzeleien geschmückt.
Ausmalbilderhefte, auch für Erwachsene, gibt es mittlerweile überall zu kaufen. Ich finde die selbstgemachten viel schöner. Vielleicht hast Du auch Lust selbst eines zu kreieren, indem Du einfach ein paar Linien auf ein Blatt kritzelst.
Unten siehst Du ein paar Entstehungsbilder. Viel Freude damit.
