Wildes & Meditatives

Veröffentlicht am 28. Mai 2021

In diesem – bislang – ziemlich nassen Sommer, habe ich jede trockne Gelegenheit genutzt, um draußen zu sein. Während Dieter an seiner Waldwerkstatt weiter gearbeitet hat, musste der Wildwuchs im Garten ein bisschen gebändigt werden und zwei Obstbäumchen kamen hinzu.
Zwischendrin mussten wir auch mal etwas essen und so habe ich Kartoffeln am Lagerfeuer gekocht. Nachdem ich die Wildkräuterküche ein bisschen für mich entdeckt habe, gibt es jetzt immer ein paar frische Kräuter mit dazu.
Ich fühle mich auf eine ganz besondere Art reich, wenn ich durch den Garten gehe und hier und dort ein paar Blüten und Blätter ernte und auch ein bisschen hexenhaft, was ja auch kein Wunder ist.
Je mehr ich über Wildkräuter lese, umso faszinierter bin ich über deren heilsame Wirkung.
Wie so oft, denke ich, wie wenig es doch braucht, um zufrieden zu sein...

Nachdem es neben Kartoffeln, noch Räucherharz und vegane Bonbons gab, kam mir in den Sinn, mit den Holzkohlestückchen vom Kochfeuer zu malen. Einfach so zur spielerischen Freude und aus Lust am Experimentieren.

Und irgendwo fiel mir auch noch die selbsthergestellte Holzkohle aus Weidenhölzern in die Hände.... So überaschend schön, wie gut sich mit den Holzkohlestücken aus Pappeln, als auch mit den - ein bisschen "professioneller" anmutenden - Weide-Holzkreiden malen lässt.

Bis auf die Festigkeit, konnte ich keinen Unterschied zu einer gekauften Kohle aus dem Künstlerhandel erkennen. Ich hab mich sehr drüber gefreut und dachte, dass das ja mit jedem Lagerfeuerchen geht und bestimmt auch Kindern große Freude macht.
Schwarze Hände gibt es jedenfalls inklusive.
Drinnen habe ich dann die “Regenzeit” genutzt, weiter gemalt und die Holzkohlebilder mit den Aquarellfarben kombiniert. Manches mal mit ganz wunderbar freiem Kopf und einige Bilder in ganz engem Zusammenhang mit dem, was ich in der Natur erlebt habe.
So ist auch eines von vielen Amselkindern, die gerade aus ihrem Nest geflüchtet waren und für die nächsten Tage Schutz im Unterholz suchten, auf dem Papier gelandet. Und noch ein paar andere tierische Wesen … .

Ich habe es sehr genossen, wie dieses wilde Material mal zerbröselte und dann wieder klare Linien zuließ, die sich ineinander vereiben ließen: Ein wunderbar freies Malen, probiert es ruhig mal aus, wenn ihr das nächste Mal um ein Feuer sitzt.
Ganz viel unterschiedliche Sachen sind damit möglich: Schrift, Zeichnungen, Mandalas … .

Zeitgleich ist auch ein großes, buntes Lebensbild mit feinem Pinsel und Aquarellfarben entstanden.
Ich habe jeden Tag daran gemalt, manchmal nur ganz kurz, ein anderes mal länger und ich habe die Freude gespürt, wie sich das Bild ganz langsam, wie eine Blüte, entfaltet hat.

Nachdem es fertig war, dachte ich, da hätten ebenso noch mehr oder auch ganz andere Worte stehen können … .
Zugehörigkeit, Verbundenheit, Liebe, Licht, Dankbarkeit und Berührung waren einfach das, was sich als erstes zeigte und es passt gut zu dem, was mir gerade wichtig ist.
Ich lade Dich ein, das mal für dich auszuprobieren, wenn Du schauen magst, um was es für Dich gerade geht.
Du brauchst dafür nur ein kleines Blatt, auf das Du das Wort, Deinen Wunsch für den Moment oder den Tag schreibst und das du dann im Anschluß mit Filzstiften, Aquarellfarben, Bunt-/Aquarellstiften verschönern und ummalen kannst.

Auf liebevolles, freies und freudiges Wachsen.

Andrea